Chiara Banchini studierte am Genfer Konservatorium bei Corrado Romano, anschliessend vervollständigte sie ihre Studien bei Sándor Végh. Als Mitglied des Ensembles „Contrechamp“ befasste sie sich mit Zeitgenössischer Musik.

Die Begegnungen mit Nikolaus Harnoncourt und Sigiswald Kuijken entfachten ihre Leidenschaft für die Barockmusik und die Historische Aufführungspraxis. Sie spezialisierte sich ab 1975 bei Sigiswald Kuijken Barockvioline, hier konnte sie die Anfänge von Kuijken’s Ensemble La Petite Bande miterleben. Musikhistorische Forschungen liessen sie ihr Repertoire vollständig umgestalten und ihren persönlichen Stil finden.

Nach ihrer Ausbildung unterrichtete sie Barockvioline an der Scuola Civica de Milan in Mailand am Zentrum für Alte Musik in Genf, bevor sie an der Schola Cantorum Basiliensis einen Lehrstuhl erhielt, den sie von 1991 bis 2010 innehatte [1]. 1981 gründete Chiara Banchini das „Ensemble 415“, mit dem sie im Januar 2012, nach dem Vorbild des großen Orchesters Arcangelo Corellis, mit mehr als 60 Musikern ein Abschiedskonzert gab [2]. Neben der Ensembletätigkeit ist sie eine gefragte Solistin und erhält weltweit Einladungen zu Meisterkursen. Zahlreich sind ihre ehemaligen Schüler, welche inzwischen ebenfalls zu den Hauptakteuren der Barockszene zu zählen sind.

Ihr Spiel zeichnet sich durch Virtuosität und feurige Lebhaftigkeit aus. Viele ihrer Einspielungen wurden von der einschlägigen Presse enthusiastisch aufgenommen und mit zahlreichen internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet, darunter mehrmals dem Preis des Deutschen Schallplattenkritik, dem französischen Diapason d’or und dem Prix international du disque.

Chiara Banchini spielt auf einer Violine von Nicola Amati aus dem Jahr 1674 und auf einem Instrument von Gagliano für das Spätklassische und Frühromantische Repertoire.